164 – Musik im Paragraphenwald?
7. Februar 2013 / 21:03 bis 22:00 Uhr
Live aus dem Studio 9 des Bayerischen Rundfunks in München
Moderation: Theo Geißler & Marlen Reichert (erkrankt)
Die holde Muse hat sich verirrt: Im Gestrüpp juristischer Fallen kapitaler Interessen. Wem gehört die Sinfonie, der Song, der Jingle? Welches Schutzbedürfnis hat das Notenbild, die Interpretation, das Libretto?
Unterschiedliche Urheberrechtsmodelle schaffen Verwirrung: Während das europäische Urheberrechtsverständnis eine Enteignung des Schöpfers verhindert, ist im angloamerikanischen Raum der Ausverkauf des Geistes üblich. Global Player wie Google, Facebook oder Fileshare-Plattformen schaffen zusätzlich Problemzonen. Wie geht es weiter mit dem Schutz des geistigen Eigentums?
Das klären bei taktlos Ausgabe 164 am 7. Februar 2013 der streitbare Komponist Moritz Eggert in Kontroverse mit Vertretern von GEMA und Piratenpartei, dazu gibt es live unverfängliche Barbershop-Klänge. Moderation: Marlen Reichert und Theo Geißler.
Gäste im Studio:
- Moritz Eggert (freischaffender Komponist, Pianist und Autor – Website)
Bruno Kramm (Piratenpartei)(Absage)- Alexander Wolf (Syndikus der Gema für internationale Rechtsfragen – Website)
- Boris Turovskiy (Pirat aus München – auf Twitter)
- Hans-Jürgen Wieneke (Chorleiter Herrenbesuch)
- Live-Musik: Herrenbesuch (Website)
Podcast der Sendung:
Die Sendung in Ausschnitten:
Vorstellung des Themas – Begrüßung
Theo Geißler führt ins Thema ein (mit Musik von Herrenbesuch)
Vorstellung der Gäste
Alexander Wolf, Boris Turovskiy, Hans-Jürgen Wieneke, Moritz Eggert
Live-Musik: Herrenbesuch: “München mein”
(Old Cape Cod” (K./T.:Claire Rothrock, Milt Yajus, Allan Jeffery, Arr.: Foris, Russ, dt. Text: Hans-Jürgen Wieneke)
Das Urheberrecht ist nicht durchschaubar
Musikverfassungsschützer Dr. Martin Hufner
Erste Diskussionsrunde
Von Verständnissen und Missverständnissen
Live-Musik: Herrenbesuch: “Man in the mirror”
(K./T.: Siedah Garret, Glen Ballard, Arr.: The Idea of North /Naomi Crellin)
taktlos, die nachrichten
Gelesen von Gabi Hinterstoisser
taktlos 164 – die nachrichten from Martin Hufner on Vimeo.
Zweite Diskussionsrunde
Perspektiven
Live-Musik: Herrenbesuch: “Tage wie diese”
(K./T.:Christian Schubert, Andreas von Holst, Arr.:Burkhard Walesch)
Herrenbesuch unter der Leitung von Hans-Jürgen Wieneke
Links:
Moritz Eggert mit einem Nachbericht zur Sendung im BadBlog Of Musick
Ich bin entsetzt über die Beispiele an Gema-freier Musik die ihr hier abgespielt habt. Es ist sogar überaus anmaßend dass in dem Podcast Gemafreie Musik als Billigmusik hingestellt wird.
Eine vernünftige Recherche wäre hier echt mal angebracht gewesen.
Ich bin wirklich auser mir, dass mit ihrer Sendung Falschinformationen an die Zuhörer weitergegeben werden….
Das wäre ja so wie wenn ich 90er Jahre Eurodance als Beispiel für Klassische musik nennen würde, weil in einem Lied mal ein Klavier vorkam… und somit alles billige Minderqualitative Ware ist, was in der Klassik gespielt wird.
wurdet ihr für die Auswahl der Gemafreien Musik von der Gema bezahlt???
Ich darf Sie beruhigen, es ist kein Geld von der GEMA in die Sendung geflossen. Umgekehrt, auch diese Sendung wurde über den BR bei der GEMA abgerechnet.
Was die GEMA-freie Musik angeht, man kann da verschiedene Musik wählen. Die gewählte ist ganz sicher gemafrei und insofern ist da auch nichts unkorrekt.
Ich hätte mir persönlich allerdings auch noch andere gewünscht. Wie Musik von Bach, Bruckner oder Alban Berg. Auch in der Regel gemafreie Musik, wenn nicht …
Und klar: Man hätte auch eine Collage mit GEMA-pflichtiger Musik machen können, die ein bisschen ulkig geklungen hätte. Aber so ist das Leben. Mal macht man es so, mal macht man es anders. ;)
Danke für die Antwort Herr Hufer.
Jedoch findet hier dennoch eine Negative Beeinflussung des Zuhörers statt, dem mit dem Beitrag suggeriert wird, dass Gemafrei Musik minderwertig sei (es wird im Gespräch sogar mit Billigmusik oder sowas ähnlichen beschrieben).
So etwas ist nicht hinnehmbar. Vor allem da es in der Heutigen Zeit eine Riesige Fülle an Gemafreien Höchstkarätigen Urhebern gibt.
Nein, es findet eine Beeinflussung des Zuhörers statt. Negativ oder positiv, je nach Sichtweise. Es wird doch das alles gar nicht bestritten. Wenn man sich aber durchaus mit einschlägigen Filmen und der dort unterlegten „Filmmusik“ umschaut, dann kommt die Qualität durchaus hin.
Und ehrlicherweise wird man von einer Sendung, die taktlos heißt, nicht zwingend erwarten müssen, dass sie sich als eine Art „Stiftung Warentest“ verhält. Man darf doch auch mal pointieren. Und davon abgesehen, ist mit der Auswahl keine Unwahrheit verbreitet worden. Es handelt sich um GEMA-freie Musik. Dass sie nicht Ihren Geschmack trifft, ist okay!